Aktuelles Erdkunde

Lebensnaher Unterricht - Erdkunde Leistungskurs besucht landwirtschaftlichen Betrieb

Exkursion zum Hof Krampe am 21.11.18 – ein Schülerbericht

Der Hof existiert seit dem 16. Jahrhundert, jedoch erst seit 1981 am Standort Rhade, zudem gibt es noch einen weiteren Standort am Niederrhein. Familie Krampe hat sich auf die Haltung von Milchkühen spezialisiert und hält insgesamt rund 140 Kühe. Außerdem besitzt der Hof 160 ha Fläche, die sowohl als Ackerland (z.B. für den Anbau von Mais, Getreide oder Zuckerrüben), als auch als Grünwiese genutzt wird. Der Ackerbau wird von externen Arbeitern betrieben. Insgesamt beschäftigt der Hof 2 Mitarbeiter und bei Bedarf weitere Saisonkräfte.

Die durchschnittliche Lebenserwartung von Kühen in NRW beträgt fünf Jahre, jedoch werden die Kühe der Familie Krampe sogar sieben Jahre alt. Die älteste Kuh hat bereits 12 Laktationsjahre hinter sich und hat bereits rund 100.000 Liter Milch gegeben. Das liegt daran, dass der Hof einen besonderes Augenmerk auf die Gesundheit der Tiere legt und sowohl Laufboxen,  als auch Liegeboxen besitzt. Auf eine Anbindehaltung wird aus Rücksicht auf das Tierwohl verzichtet. Zudem haben die Kühe die Möglichkeit im Sommer ein bis zwei Stunden auf die Wiese zu gehen. Die Körpertemperatur einer Kuh beträgt 38-41°C, die Wohlfühltemperatur einer Kuh liegt jedoch bei 5-8°C. Deshalb sind die Ställe auf Hof Krampe offen gebaut. Es gibt viel Licht und ermöglicht den Tieren einen gesunden Temperaturausgleich. Das Futter der Kühe besteht aus einer Mischung aus Stroh, Gras, Mais, Kraftfutter und Mineralfutter. Falls nötigt bekommt eine Kuh noch extra Energieunterstützung. Anders als es sich bei konventioneller Viehhaltung oft vermuten lässt, benutzt Hof Krampe keine importierten Sojafutterpräparate, was wir insbesondere aus ökologischer Hinsicht positiv bewerten

Um Kühe erfolgreich melken zu können, müssen sie gesund und trächtig sein. Deshalb muss eine Kuh einmal pro Jahr künstlich befruchtet werden. Seit den 70er Jahren wird das Verfahren der künstlichen Befruchtung angewendet. Hierbei wählt der Bauer aus einem Prospekt, mit verschiedenen Bullen, sein `Wunschkalb´ aus, dabei wird auf gute Gene und eine Vielfalt in der Herde geachtet. Nach dem Kalben hat eine Kuh 60 Tage Pause, bevor das neue Laktationsjahr beginnt. Nach 2-6 Stunden werden Kuh und Kalb getrennt, sodass keine enge Beziehung entstehen kann. Nach ca. drei Wochen in Einzelställen kommen die weiblichen Kälber zum zweiten Betrieb am Niederrhein, um dort großgezogen zu werden. Zum Hof Krampe kommen sie erst zurück, wenn sie zum ersten Mal trächtig sind. Die männlichen Kälber werden direkt zu Mastbetrieben transportiert.

Die Ausgaben pro Kuh belaufen sich auf 2.000 Euro. Um diese Investition für den Bauer auszugleichen, muss eine Kuh mindestens 30.000 Liter Milch produzieren. Durch die niedrigen Milchpreise ist der Druck auf die milcherzeugenden Betriebe groß. Der aktuelle Milchpreis beträgt rund 34 Cent. Gewinne für die Landwirte würde aber eher ein Preis von 40 Cent bringen. Das Milchgeschäft ist also oftmals ein Minusgeschäft. Würde sich der Hof zu einem Bio-Hof umstellen, würde Familie Krampe 64 Cent pro Liter bekommen. Vor drei Jahren gab es schon einen Versuch auf Bio umzustellen, jedoch ist die Nachfrage von der Verbraucherseite nicht so hoch, sodass Familie Krampe nicht genug Gewinn erzielen konnte, um den Hof zu halten und die Familie zu ernähren. Dennoch arbeitet der Hof an vielen Stellen ähnlich wie ein Biobauernhof, die einzigen Unterschiede sind der hier regelmäßige Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die zu geringe Fläche pro Tier.

Auf dem Hof befinden sich zwei moderne Melkroboter, die pro Tag 60 Kühe melken können. Eine Kuh entscheidet weitestgehend selbst wann sie gemolken wird. Im Durchschnitt werden sie 2,7 Mal am Tag gemolken. Der Roboter überwacht nicht nur die Qualität der Milch, sondern kann auch die Computerchips am Halsband der Kühe lesen. Somit wird die Kuh 24 Stunden am Tag überwacht und über 1.000 Daten pro Tier werden digital an Herrn Krampe weitergeleitet. 

Auf dem Hof Krampe befindet sich zudem eine Biogas, die durch die anfallende Gülle der Kühe betrieben wird. Dabei entstehen Strom und Wärme. Die Wärme speist das Nahwärmenetz in der Umgebung des Hofes und sorgt bei den umlegenden Haushalten für warmes Wasser. Den Strom verkauft Herr Krampe auch als Nebenverdienst zum Milchverkauf.

Durch die Verwertung der Gülle in der Biogasanlage wird weniger Nitrat auf die Felder gebracht und damit das Grundwasser weniger belastet.

Herr Krampe betont, dass er bereits die Auswirkung des Klimawandels bemerkt. Besonders in diesem Jahr war die Weidezeit stark verkürzt. Durch die ansteigenden Temperaturen und die geringen Niederschlagsmengen war auch die Maisernte sehr schlecht, sodass die Vorräte der Landwirte nur durch Zukäufe aufgestockt werden konnten.  

Insgesamt hat Herr Krampe uns einen sehr detaillierten Einblick in die deutsche Milchviehhaltung ermöglicht und wir konnten die komplexen Arbeitsweisen eines modernen landwirtschaftlichen Betriebs am konkreten Beispiel betrachten. Außerdem konnten alle unserer Fragen beantwortet werden. Wir bedanken uns dafür bei der Familie Krampe!

Insgesamt hatten wir eine sehr informative und motivierende Exkursion.

 

Ein Bericht von Stella Gammelin und Amelie Markant

Siegerehrung im Erdkunde-Wettbewerb DIERCKE „Wissens-Junioren“

Die 5. Klassen bestehen erfolgreich die Atlasführerschein-Prüfung!

Wochenlang übten sie fleißig und mit großer Freude, wie man beispielsweise gezielt mithilfe des Registers Orte, Länder, Gebirge oder Flüsse finden oder wie man die Höhenstufen in einer physischen Karte herauslesen kann. Um die Entfernung zwischen zwei Orten bestimmen zu können, mussten die Schülerinnen und Schüler Karten lesen lernen und sich dabei Kenntnisse bzgl. Legende, Signaturen, Maßstab und Himmelsrichtungen aneignen. Nach viel Training konnten die Schülerinnen und Schüler in der Atlasführerschein-Prüfung unter Beweis stellen, ob sie sicher durch den Atlas navigieren können. Alle Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a und 5d haben die Atlasführerschein-Prüfung erfolgreich abgelegt und konnten anschließend eine Urkunde in ihren Händen halten.  

Wir sagen Herzlichen Glückwunsch!

 

Die systematische Atlasarbeit ist eine Schlüsselqualifikation für eigenverantwortliches Lernen und eine grundlegende Methodenkompetenz im Geographieunterricht, die den Schülerinnen und Schülern hilft, sich im Raum zu orientieren.