Informatik in der Sek.II

Nicht nur ein Programmierkurs!

Einer der größten Irrtümer über das Fach Informatik besteht darin, dass es sich dabei um einen schulischen Programmierkurs handelt. Wer sich das erhofft (oder befürchtet), der liegt (leider) falsch. Natürlich ist das Programmieren ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts. Die Wissenschaft der Informatik, der wir uns in der Sekundarstufe II schrittweise nähern wollen, ist jedoch viel mehr als das Auswendiglernen von Programmierbefehlen.

Entsprechend dem Kernlehrplan Informatik für die gymnasiale Oberstufe beschäftigen wir uns in den Jahrgangsstufen EF, Q1 und Q2 mit den folgenden Inhaltsfeldern. Diese beeinflussen sich naturgemäß gegenseitig, sodass es dabei innerhalb eines Themas immer wieder zu Überschneidungen der verschienen Inhaltsfelder kommt.


Daten und ihre Strukturierung

Die Menschen weltweit produzieren mehr als 2,5 Trillionen Bytes an Daten – am Tag! (Tendenz steigend)

Auf BluRays gespeichert wären sie so hoch wie vier aufeinander gestapelte Eiffeltürme. Diese Menge an Daten zu erfassen, zu verarbeiten, zu strukturieren, zu verknüpfen und so sinnvoll nutzbar zu machen wird in Zukunft eine der Hauptaufgaben der Informatik sein.


Formale Sprachen und Automaten

„Ein Computer tut nie das, was er soll, sondern immer nur das, was man ihm sagt.“ (Murphys 1. Gesetz für Computer)

Um einem Computer aber überhaupt „sagen“ zu können, was er tun soll, muss man mindestens eine (Programmier-) Sprache des Computers sprechen, die wir hier erarbeiten wollen.

Desweiteren beschäftigen wir uns mit der Theorie hinter sog. informatischen "Automaten". (Damit ist aber nicht etwa der Fahrkartenautomat der Bahn gemeint, obwohl dieser nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert.)


Algorithmen

Algorithmen sind die Anleitungen, mit denen ein Computer Probleme löst und Aufgaben bearbeitet wie zum Beispiel „Wie komme ich auf einer Karte am schnellsten von A nach B?“.

Was ein Mensch meistens per Intuition sehr schnell löst, ist für einen Computer erst dann lösbar, wenn man ihm einen passenden Algorithmus beigebracht hat. Dafür kann der Computer das gleiche Problem dann aber ab sofort jederzeit und mit viel mehr Daten gleichzeitig bearbeiten.


Informatiksysteme

Experten schätzen, dass bis 2020 rund 50 Milliarden Geräte weltweit mit dem Internet verbunden sein werden. Jedes dieser Geräte ist ein eigenes Informatiksystem, das Aufgaben erledigen und dazu mit anderen kommunizieren will.

Doch wie funktioniert diese Kommunikation? Wie könnte zum Beispiel mein smarter Kühlschrank mein Smartphone finden, um mir zu sagen, dass die Cola leer ist?

Unrealistisch? Vor 10 Jahren hätte auch noch niemand geglaubt, dass man seine Heizung vom Handy aus steuern kann…


Informatik, Mensch und Gesellschaft

Wir nutzen täglich Informatik: neue Medien, soziale Netzwerke, Unterhaltungselektronik wie Spielekonsolen und vieles mehr…

Kaum eine andere Fachrichtung hat in so kurzer Zeit so viel Einfluss auf unser Leben und unser Miteinander gewonnen. Doch was bedeutet das für uns als Gesellschaft und für mich als einzelnen? Vor welchem Einfluss kann oder will ich mich schützen? Aber auch: Welchen Nutzen kann eine Gesellschaft daraus ziehen?